AUSGABE 03-2024 DIGITAL AM BAU DER DIGITALE AMTSSCHIMMEL SCHULABGÄNGER GEWINNENImpressum Herausgeber crazyALEX.de GmbH Hauptstr. 71 79664 Wehr T: 07762 - 56 79 952 W: www.crazyALEX.de Redaktion Desiree Bogner Gestaltung und Inhalt crazyALEX.de Content Productions (c) 2024 crazyALEX.de GmbHD er Frühling kommt und mit ihm die Veränderung der Landschaft, der Luft und der Tiere. Dinge die man manch- mal übersehen oder gar vergessen könnte, während man im Homeoffice, am Strand oder doch mal im Büro wertvolle Arbeit verrichtet. Es gibt aber auch eine ganze Vielzahl von Menschen, welche die Veränderung hautnah miterleben, im Regen stehen und weit weg von Tastaturen und Bildschirmen schwere Maschinen bedienen. Es lärmt, es staubt und die Arbeit ist auch zu Hause noch deutlich in den Knochen zu spüren. Doch auch die Baubranche ist im Wandel, vieles wird einfacher, schneller und digi- taler. So zumindest sollte es sein. In die- ser Ausgabe widmen wir uns dem Thema „Digital am Bau“. Doch kein Bau ohne die dicken Tische im Amtszimmer. Daher er- geben sich gleich die nächsten spannenden Fragen: Wie geht eigentlich Digitalisierung in Ämtern und Behörden? Gibt es sowas überhaupt? Auch wenn Digitalisierung dazu beiträgt, dass mehr sinnvolle Arbeit geleistet wer- den kann, am Ende ist es der Mensch, der hierfür benötigt wird. Umso spannender sind die Antworten auf „Wie kommt man an Nachwuchs- und Fachkräfte?“. Wie passen diese Themen eigentlich in unsere Mission? Seit Jahrzehnten beglei- ten wir Prozesse über Branchengrenzen hinweg und unsere Kunden merken: Das Wissen und die Erfahrung für Veränderung, Zukunft und Innovation sind wichtige Bau- steine für Unternehmenserfolg. Wir tragen dieses Wissen und die passenden Werkzeu- ge in Unternehmen, das ist unsere Mission. Der Übergang zur digitalen Arbeitswei- se bietet enorme Chancen, sowohl für die Effizienz als auch für die Nachhaltigkeit im Bauwesen. Innovative Technologien wie BIM (Building Information Modeling) revo- lutionieren die Planung, Ausführung und Verwaltung von Bauprojekten. Sie ermög- lichen eine präzisere Koordination, weniger Verschwendung und eine verbesserte Zu- sammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Doch die Digitalisierung im Bauwesen ist nicht ohne Herausforderungen. Der Mangel an digitalen Fähigkeiten unter Fachkräften und eine gewisse Zurückhaltung gegen- über neuen Technologien sind nur einige der Hürden. Darüber hinaus bedarf es einer grundlegenden Neuausrichtung der Ausbil- dungsprogramme, um die nächste Gene- ration von Baufachleuten auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Die Frage nach dem Nachwuchs und den Fachkräften ist eng mit der Attraktivität der Branche verbunden. Wir müssen Wege finden, das Bauwesen als ein dynamisches und zukunftsorientiertes Feld zu präsen- tieren, das junge Talente anzieht. Dies beinhaltet die Verbesserung der Arbeits- bedingungen, die Förderung von Diversität und Inklusion sowie die Betonung der Be- deutung des Bauwesens für die Gestaltung unserer Umwelt. Auch in Ämtern und Behörden muss sich etwas ändern. Digitale Genehmigungsver- fahren und eine effizientere Datenverwal- tung könnten nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern auch die Transparenz und Zugänglichkeit für Bürgerinnen und Bürger verbessern. Pilotprojekte in einigen Regio- nen zeigen bereits, wie eine solche Trans- formation aussehen könnte. In unserer Mission, Wissen und Werk- zeuge in Unternehmen zu tragen, sehen wir uns auch als Brückenbauer zwischen der traditionellen Bauindustrie und der digita- len Zukunft. Durch die Förderung des Dia- logs, die Bereitstellung von Schulungen und die Unterstützung bei der Implementierung neuer Technologien tragen wir dazu bei, dass Unternehmen nicht nur überleben, sondern in einer sich schnell verändernden Welt florieren können. Letztendlich geht es darum, ein Bewusst- sein für die Notwendigkeit des Wandels zu schaffen und gleichzeitig die menschliche Komponente zu würdigen. Der Erfolg der Digitalisierung im Bauwesen hängt von der Bereitschaft aller Beteiligten ab, neue Wege zu gehen und gemeinsam an einer nach- haltigeren, effizienteren und inklusiveren Zukunft zu arbeiten. DIGITAL AM BAUD ie Baubranche ist kompliziert, vielleicht sogar komplex. Un- zählige Unternehmen, Menschen, Kenntnisse und Fähigkeiten sind gefragt, wenn gebaggert, geliefert, geschraubt oder verlegt wird. Nach dem Planen kommt nicht nur das große erwachen, sondern auch Ver- änderungen, die so manchen Kopf zum Qualmen bringen – und den- noch, das Ziel ist (meistens) klar, doch der Weg dorthin steinig. Betrachtet man die gesamte Wertschöpfungskette eines Bau- projektes, wird schnell klar, dass digitale Hilfsmittel perfekt geeignet sind, um das Chaos zu sortieren, Erwartungen zu transportieren und manchmal sogar das Projekt zu be- schleunigen. Beginnen wir aber von vorne. Neben den vielen privaten Unter- nehmen spielt ganz zu Beginn die Gesellschaft in Form von Kommu- nen, Städten oder Ländern eine entscheidende Rolle. Denn bevor überhaupt das erste Maßband gelegt wird, spielen Themen wie Baugenehmigungen, Konzepte und Entwürfe eine entscheidende Rolle. Während Architekten und Planer bereits überwiegend digitale Mittel hierfür einsetzen, erwartet das Landratsamt oftmals noch immer schwere Ordner mit allerlei Papier- kram um dieses zu sichten, zu scannen und freizugeben. Auch wenn bereits einige Soft- wareunternehmen viele Lösungen parat haben, um verschiedene Prob- leme zu lösen, so fehlt es oft noch an wirklich innovativen Lösungen, die nicht nur einzelne Aspekte be- trachten, sondern sich in ein Gefü- ge einbinden. Das wirklich wunder- bare daran ist, dass dies selten auf technische Begrenzungen zurück- zuführen ist, sondern meistens an der Art und Weise, wie diese Unter- nehmen denken, handeln und sich glauben schützen zu müssen. Und nein, ein Excel Export oder Import ist nicht das Maß der Dinge. Die Baubranche steht vor der Herausforderung, eine Brücke zwischen traditionellen Arbeitsme- thoden und den Möglichkeiten der Digitalisierung zu schlagen. Hierbei spielt das BIM (Building Informa- tion Modeling) eine zentrale Rolle. BIM ermöglicht es, Gebäude digital zu entwerfen und zu verwalten, in- dem alle relevanten Bauinformatio- nen und -daten digital modelliert, kombiniert und erfasst werden. Dies bietet nicht nur den Vorteil einer verbesserten Planungsquali- tät, sondern auch eine effizientere Abwicklung von Bauprojekten durch die Optimierung von Prozes- sen und die Reduktion von Bauzeit und -kosten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nachhaltigkeit in der Bau- branche. Durch den Einsatz von digitalen Werkzeugen können Materialien effizienter eingesetzt, Ressourcen geschont und die Um- weltbelastung minimiert werden. Intelligente Systeme zur Energie- effizienzanalyse und nachhaltige Bauweisen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies betrifft nicht nur die Bauphase, sondern auch den Lebenszyklus eines Gebäudes, indem digitale Technologien zur Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs eingesetzt werden. Die Integration von IoT (Internet of Things) Technologien in die Bau- branche eröffnet neue Möglichkei- ten für die Überwachung und Steue- rung von Bauprozessen in Echtzeit. Sensoren können beispielsweise Daten zu Wetterbedingungen, Materialzuständen oder der Bau- stellenaktivität liefern, was eine präzisere Planung und eine proakti- ve Problemlösung ermöglicht. Die Kommunikation und Zusam- menarbeit aller am Bau Beteiligten ist ein weiterer kritischer Punkt. Cloud-basierte Plattformen ermög- lichen einen zentralen Zugriff auf alle Projektinformationen, was zu einer verbesserten Kommunikation, effizienteren Entscheidungspro- zessen und einer besseren Doku- mentation führt. Dies reduziert Missverständnisse und Fehler, die oft zu Verzögerungen und erhöhten Kosten führen. Schließlich ist die Aus- und Weiterbildung der Akteure in der Baubranche von entscheidender Bedeutung, um die Potenziale der Digitalisierung voll ausschöpfen zu können. Dies umfasst nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein Verständnis für neue Arbeitsmethoden und Prozesse. Le- benslanges Lernen und die Anpas- sung an neue Technologien werden zu einem integralen Bestandteil der beruflichen Entwicklung in der Baubranche. BIM IN DER ZUKUNFT Eines der Herausforderungen, die wir heute sehen, ist die Masse der Daten. Über verschiedene Systeme, mit manuellem Aufwand und viel Copy & Paste werden digitale Zwil- linge erstellt. Doch wie sollte die Zukunft aussehen? Automatisierte Datenak- quise In der Zukunft könnte die Datenerfassung für BIM durch fortschrittliche Technologien wie Drohnen, LiDAR (Light Detection and Ranging) und IoT (Internet der Dinge) weiter automati- siert werden. Drohnen könnten beispielsweise zur schnellen und effi- zienten Erfassung von Außendaten eingesetzt werden, während LiDAR detaillierte 3D-Scans von Gebäuden ermög- licht, um exakte Modelle zu erstellen. IoT-Geräte könnten in Gebäude integriert werden, um Echtzeit-Daten über die Nutzung und den Zustand von Räumen und Anlagen zu liefern. Diese automatisierte Datenerfas- sung würde nicht nur die Genauig- keit und Effizienz von BIM-Daten verbessern, sondern auch Arbeits- kräfte von zeitaufwendigen und potenziell gefährlichen Aufgaben entlasten. Künstliche Intelligenz und Maschinelles lernen Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML) haben das Potenzial, die BIM-Technologie erheblich zu erweitern. Durch die Analyse großer Datenmengen könn- ten KI-Systeme Muster erkennen und Optimierungsvorschläge für den Entwurf und die Konstruktion von Gebäuden machen. Diese Syste- me könnten auch zur Vorhersage und Vermeidung von Baukonflikten und -verzögerungen eingesetzt werden, was zu effizienteren Bau- abläufen führt. Darüber hinaus könnten KI-ba- sierte Werkzeuge zur automati- schen Aktualisierung von BIM- Modellen in Echtzeit verwendet werden, wenn Änderungen am Bau- vorhaben vorgenommen werden, was den Verwaltungsaufwand für die Projektbeteiligten er- heblich reduziert. Erweiterte Realität (AR) und virtuelle Realität (VR) AR- und VR-Technologien könnten in Zukunft noch stärker in BIM- Prozesse integriert werden, um Planungs- und Bauarbeiten weiter zu vereinfachen. Durch die Über- lagerung digitaler BIM-Modelle mit realen Bauumgebungen könn- te AR es Bauteams ermöglichen, Planungsentscheidungen besser zu visualisieren und zu verstehen. VR könnte für immersives Training und Simulationen eingesetzt werden, was die Sicherheit auf Baustellen verbessern und die Zeit für die Ein- arbeitung neuer Mitarbeiter verkür- zen würde. Offene Schnittstellen Die Problematik der Datenisolie- rung zwischen verschiedenen Sys- temen und -Werkzeugen kann durch die Nutzung offener Schnittstellen effektiv angegangen werden. Offene Schnittstellen ermöglichen eine nahtlose Integration und Kommu- nikation zwischen unterschiedli- chen Softwarelösungen, was einen reibungslosen Datenaustausch und eine verbesserte Interoperabilität zur Folge hat.VISUELLE KOMMUNIKATION Ist es wirklich notwendig, seitenweise PDF-Dateien zu sichten oder gar noch schwere Ordner ins Archiv zu schleppen? Wie sieht ein einfacher Zugang zu Informationen aus und welche As- pekte sollte dieser berücksichtigen? Aus der Perspektive der Benutzer als auch der Hersteller von Infor- mationen ist ein Zugang über das Internet sinnvoll. Für den Herstel- ler ergibt sich damit die Möglich- keit, die Inhalte anzupassen und so immer aktuelle Informationen zur Verfügung zu stellen. Es entfallen organisatorische Schritte, um aktu- elle Inhalte zu verteilen, und es gibt nur einen Ort, an dem die Inhalte gepflegt werden müssen. Aus der Perspektive der Benutzer ist die Verwendung des Internets heute schon ein fester Bestandteil im beruflichen, als auch im privaten Umfeld. Richtig gestaltet können die Informationen auch geräte- unabhängig bereitgestellt werden, so dass die Informationen am Computer als auch am Smartphone unkompliziert abgerufen werden können. Idealerweise sind alle Informatio- nen verfügbar und abrufbar. Visuell als auch von Maschinen lesbar. Je nach Zielgruppe unterscheiden sich nur die Darstellungsform und der angezeigte Informationsgrad. So kann die Information für jeden Anwendungsfall zugeschnitten verarbeitet werden. Vom Mitarbei- ter im Amt bis zum interessierten Bürger. INTERVIEW Was ist GREENBOX.digital? GREENBOX.digital ist ein Spin-off von GREENBOX Landschaftsarchi- tekten, einem der größten deut- schen Landschaftsarchitekturbüros mit Schwerpunkt in der Gestaltung von öffentlichen urbanen Räumen, Sport- und Freizeitanlagen sowie von Corporate Landscapes für mitt- lere und große Unternehmen. Der Fokus von GREENBOX.digital liegt auf der Entwicklung digitaler Kommunikationslösungen. Was ist das Ziel eurer digitalen Lösungen? Der größtmögliche Nutzen für unsere Kunden ist unser Antrieb. Technologien wie 3D-Druck, Virtual Reality oder Onlineanwendungen sind für uns Werkzeuge, um diesen Nutzen zu erfüllen. Hierbei erfolgt immer eine Abwägung der für den jeweiligen Anwendungsfall passen- den Medien. Was ist das PANOTOOL? Es ist ein Kommunikationswerk- zeug, um Projekte und Produkte erfolgreich zu kommunizieren. Es bietet einen einfachen und innova- tiven Zugang zu Informationen, die bisher in Dokumenten mit unzähli- gen Seiten transportiert wurden. Was könnte so ein Anwendungs- fall sein? Ein Beispiel ist eine Masterplan- Planung, das aus einem 180-seitigen Dokument besteht. Mit dem PANO- TOOL wird eine interaktive 360° Umgebung im Internet bereitge-VISUELLE KOMMUNIKATION D ie Landschaftsarchitekten von GREENBOX gehen schon die ersten Schritte in der Aufberei- tung von Informationen. In einer 360° Umgebung werden Informationen visuell, interaktiv und geräteunabhängig transpor- tiert. Hier spielt weniger die Tech- nologie die ausschlaggebende Rolle, sondern das bereits vorhandene Wissen, der Nutzen und das Zu- sammenspiel von verschiedenen Technologien und Softwareanwen- dungen. Während Pläne und 3D Modelle ohnehin schon für den Planungs- prozess erstellt werden, ist das Erstellen von fotorealistischen Bil- dern und das Aufbereiten für einen Rundgang nur noch eine Frage der richtigen Werkzeuge, der Infra- struktur zur Bereitstellung und das tiefe Wissen der Informationsge- staltung und Kommunikation. Aus unserer Brille betrachtet sind dies die richtigen Schritte, jedoch werden die Informationen noch sehr spezifisch für den jeweiligen Anwendungsfall aufbereitet. Sinnvoll wäre aus unserer Perspektive, wenn diese Art der Informationsgewinnung als über- greifender Standard für den ge- samten Prozess und vor allem für alle Beteiligten selbstverständlich wird. Vom digitalen Bauantrag bei Ämtern und Behörden bis zum digi- talen Zwilling mit allen relevanten Informationen für den gesamten Lebenszyklus des Vorhabens. > https://digital.greenbox.la/ stellt, mit der sich z.B. Investoren, Fachplaner oder Bürger beispielhaft über die Ausgestaltung von Wohn- räumen informieren können. Die Informationen werden grafisch und multimedial mit Audio, Bilder, Video oder 3D-Modellen angeboten. Welche technischen Vorausset- zungen werden benötigt? Für den Benutzer sind nur ein Internetzugang und ein Webbrow- ser notwendig. Die Plattform kann geräteunabhängig genutzt werden, auch in VR, wenn der Nutzer z.B. eine VR-Brille zu Hause hat. Eine App oder Ähnliches muss nicht ver- wendet werden. Was müssen eure Kunden mit- bringen, um das PANOTOOL zu nutzen? Eine Idee was kommuniziert werden soll. In Zusammenarbeit entwickeln wir dann ein Konzept und am Ende das fertige Kommuni- kationswerkzeug.Next >